Für immer

„Ich muss mir das gut überlegen. Das Tattoo bleibt ja für immer“
Wie oft habe ich diesen Satz gehört und musste schmunzeln.
Für immer…
Ewigkeit, Endlosigkeit, Stillstand.
Wertlosigkeit, Gleichgültigkeit, Einzigartigkeit.
Ein vollkommen dunkler Raum ist für mich die Ewigkeit.
Gelangt man aus ihm heraus, ist alles auf einmal erhellt und wir sind sehend. Sehen ein Ende des endlichen Raums.
Eine Geburt ins Licht.
Ein Kreis ist die Ewigkeit.
Sterben und Gebären im Faktor Zeit.
Wie in einer Kugel, von der wir die Seiten und ihre Entstehungsstelle nicht sehen können.
Es gibt Quallen, die ihre Zellen zu fast einhundert Prozent reproduzieren können.
Schnecken tragen die Unsterblichkeit in einer perfekten Spirale als Zuhause mit sich.
Ist es nicht der Körper mit all seinen Sinnen, der das Leben intensiv macht?
Was wäre das für ein Leben, wenn nur der Geist übrig bleibt?
Ist Ewigkeit losgelöst vom Körper?
Und was sagt das über Tattoos?
Ablösung des Raums. Fortpflanzung der Natur.
Es ist Paradox.
So wie einen Stern zu kaufen, um damit zu spekulieren.
Warum Tattoos? Warum malen?
Warum überhaupt irgendwas?
Weil man es sich schön machen will. Schön bis zum Ende.
Warum nicht?